Auf Wiedersehen in Georgien

Besonders viel gab es in der Hauptstadt der Türkei ja nicht zu entdecken, also fuhren wir gleich am nächsten Morgen mit dem Güney Ekspresi in modernen Großraumwagen nach Kayseri, das in der Mitte des Landes liegt. Die Schnellfahrstrecke hatten wir längst hinter uns gelassen: für die 380 km benötigten wir sieben Stunden. In Kayseri gab es erst mal einen Notfall zu verarzten, da Martin sich eine üble Entzündung im rechten Auge zugezogen hatte. Während er ins Krankenhaus fuhr, schaute ich mir die Innenstadt an, in der es eigentlich nichts zu sehen gab. Das Zentrum Kayseri erstreckt sich entlang mehrstreifiger Straßen, einer Stadtbahnstrecke und entbehrt einer Fußgängerzone, in der ich hätte warten wollen. Nach nur zwei Stunden kam Martin mit drei Medikamenten erleichtert wieder. Jetzt galt es, den Busbahnhof zu finden, weil wir noch am Abend in Kappadokien ankommen wollten. Gerade noch so konnten wir den netten Teppichhändler auf der Straße dahin abwimmeln, auch wenn er uns auf einen guten Tee bei sich im Basar eingeladen hätte. Aber wir hatten es eilig, zum Bus zu kommen, bevor der Sandsturm in ein Gewitter umschlagen sollte. Weiterlesen „Auf Wiedersehen in Georgien“

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Odessas Babuschkas

Odessa, 7 Uhr morgens. Der Bahnsteig war schwarz vor Leuten und Koffern als sich die fünfzehn Wagen meines Nachtzugs aus Kiev entleerten. Diesmal ging ich direkt zum Hostel, das unweit vom Bahnhof gelegen war. Irgendeiner wird mir dort schon aufmachen. Das Eingangsschild an der hölzernen Pforte hielt was es versprach: eine ältere Dame hieß mich gleich mit einem freundlichen dobra utra willkommen. Das Babushka’s Grand Hostel wird tatsächlich von einem Rentnerehepaar betrieben. Der Name ist Programm, selbstlos stellen sie ihre große Gründerzeitwohnung im ersten Stock für Herbergssuchende zu Verfügung. Was auf den ersten Blick beschaulich klingt, hat aber ökonomische Gründe. Weiterlesen „Odessas Babuschkas“