Kiewer Hauptstadtgeflüster

Es ist 5:30 Uhr am Morgen als die Hauptstadt der Ukraine und ich gerade in einem unterschiedlichem Tempo erwachen. Mein Nachtzug war pünktlich in Kyiv Passagieri angekommen. Die Sonne scheint und wird wohl wieder einen heißen Tag bescheren. Ich wollt es langsam angehen, schließlich war es gerade mal sechs Uhr und zu früh, um in ein Hostel einzufallen. Also gab ich meinen Rucksack in einer der non-stop Gepäckaufbewahrungen in dem riesigen Bahnhof ab und setzte mich in eine Schnellimbisskette, um übers Internet die Bleibe für die nächsten zwei Nächte zu buchen. In der schönen, neuen Welt ist das ja wunderbar einfach. Dann hielt mich nichts mehr drinnen, ich war neugierig, wie die ukrainische Hauptstadt tickt. Weiterlesen „Kiewer Hauptstadtgeflüster“

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Ukrainisches Debüt

Am vierten Tag sollte es schon in die Ukraine gehen. Um 12:04 Uhr ging es in gut zwei Stunden bis zum letzten slowakischen Ort Čierna nad Tisou nahe der ukrainischen Grenze. Dort schien die Zeit still zu stehen, ein Bahnhof wie er sozialistischer hätte nicht sein können. Bis auf die Einführung des Euro hatte der Bahnhof wohl in den letzten 30 Jahren nicht viel Neues gesehen. Weder ein Fahrplan, noch eine Ansage oder geschweige denn eine profane Bahnsteigbeschilderung wiesen auf meine Weiterfahrt hin. Da aber der letzte Wagen unseres 6-Wagen-Zuges auf das Nachbargleis rangiert und an einen Ein-Wagen-Zug gehängt wurde, wusste ich, dass dies mein Anschlusszug sein muss. Dieser bestand nämlich aus einem Erste-Klasse-Wagen der ehemals tschechoslowakischen Staatsbahn aus den tiefen Achtzigern und einem zusätzlichem blau-gelb lackierten Normalspurwagen der Ukrainischen Staatsbahn. Eine merkwürdige, aber sehr diplomatische Zuggarnitur, wie ich finde. Weiterlesen „Ukrainisches Debüt“

Erste Etappe (Dresden – Košice)

Auf einmal ging alles ganz schnell. Mein Rucksack, der zwar schon seit Wochen rudimentär gepackt war, entbehrte noch immer irgendetwas. Dann schrieb ich die letzte Mail, blickte noch einmal auf die handgeschriebene Liste und stellte fest, dass ich noch immer nicht alles erledigt hatte, bevor ich endlich abreisen wollte. Einmal alle Aufgaben und Projekte zu Ende zu stellen bevor ein neuer Abschnitt beginnt, bleibt wohl für immer meine Illusion. Den idealen Abreisetag gibt es nicht, man muss einfach losfahren. Wochen-, ja fast monatelang habe ich diese Abreise geplant. Seit meiner Diplomprüfung Ende April hatte ich mich intensiver um meine bevorstehende Reise gekümmert. Neben einer vernünftigen Reise- und Fahrplanung, stellte ich mir die Frage, was ich überhaupt mitnehmen möchte oder: wie ich mein Leben auf 50 Liter reduzieren könne. Ohne Globetrotter wäre das wohl schwieriger geworden. So konnte ich das Gewicht einiger Utensilien wie Schlafsack oder Handtuch deutlich reduzieren. In erster Linie hieß es aber, auf fast alles zu verzichten. Mein Wunschgewicht von 12 kg konnte ich leider nicht ganz einhalten. Ich bin gespannt, wie ich mit vier T-Shirts, fünf Unterhosen, ebenso wenig Paar Socken und zwei Pullovern ein halbes Jahr auskommen werde. Weiterlesen „Erste Etappe (Dresden – Košice)“